Ein Jahr Don Bosco Volunteer und dann…? Menschen, die ich ins Herz geschlossen habe, ein Ort der zu Hause geworden ist, ein Engagement, eine Arbeit, die mich erfüllt hat. Ist mit dem Rückflug auch der Einsatz für die Kinder und Jugendlichen des Proyecto Don Bosco in Santa Cruz zu Ende?
Mit diesen Gedanken im Sinn steckten wir als zurückgekehrte Freiwillige die Köpfe zusammen und überlegten uns, wie wir die Einrichtung auch hier von Deutschland weiterhin unterstützen könnten. Bei diesem Brainstorming entstand die Idee, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, um uns zu vernetzen, um Aktionen zu starten, um den Einsatz der Salesianer, den wir in Bolivien erlebt haben, in die Welt zu tragen. Am Anfang schien es die verrückte Idee einiger Südamerika-verliebter Freiwilliger zu sein, doch wir konnten immer mehr Menschen mit unserer Begeisterung anstecken und somit im Januar 2017 unsere erste Vereinssitzung veranstalten. Auf der ersten Sitzung musste zunächst viel Organisatorisches geklärt werden: eine Satzung verfassen, die Gemeinnützigkeit beantragen, Telefonate und Termine bei Finanzamt und Notar… alles Sachen, mit denen wir uns bisher noch nicht auseinander gesetzt hatten und die uns anfangs etwas im Weg standen. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an die Mitarbeiter von Don Bosco Mission, die uns bei allen Fragen zur Seite stehen. Durch diese Zusammenarbeit erhalten unsere Spender*innen eine Spendenquittung und können sich sicher sein, dass ihre Spenden gemäß dem DZI-Spendensiegel dem Proyecto Don Bosco zu Gute kommen. Seit unserer ersten Vereinssitzung haben wir einige neue Mitglieder begrüßen dürfen, darunter weitere zurückgekehrte Freiwillige, aber auch andere Interessierte.
Als Verein wollen wir auf die Lebensbedingungen aufmerksam machen, die das Leben vieler Kinder und Jugendlicher in Bolivien prägen: zerrüttete Familienverhältnisse, Armut, Gewalt, Missbrauch. Ein Ausweg für scheint für viele die Straße zu sein, die zunächst Freiheit verspricht. Doch dann kommen Kleinkriminalität, Drogen, Banden und tägliches Überleben ins Spiel. Eine Realität, die uns allen in unserem Dasein in Europa vielleicht fern vorkommen mag, die wir aber nicht von uns wegschieben sollten. Deshalb wollen wir hier vor Ort ein Stück Bolivien verkörpern. Viele von uns haben ein Jahr mit eben diesen jungen Menschen gelebt und gearbeitet und gesehen, was die Arbeit der Salesianer für diese Kinder und Jugendlichen bedeuten kann. Zunächst ist es ein Angebot, sein Leben in eine andere Richtung zu lenken, ein Raum zum Spielen und Kind sein, die Möglichkeit zur Schule zu gehen und eine Ausbildung zu machen und die Einladung zusammen Glauben zu leben. Und daraus können Perspektiven wachsen, junge Menschen, die sich ihre Zukunft ausmalen und lernen an sich zu glauben.
Konkret werden in der Einrichtung zur Realisierung dieser Ziele finanzielle Mittel benötigt. BoliVIDA e.V. sammelt Spenden um zur Deckung der laufenden Kosten des Proyecto Don Bosco beizutragen. Dies kann sich zunächst sehr ungezielt und allgemein anhören, doch nach unserer Erfahrung fallen in diese Rubrik essentielle Aspekte, wie das Gehalt des Personals. Damit die Einrichtung den Kindern ein zu Hause und das Zusammenleben familiär sein kann erscheint es uns wichtig, dass es genug Ansprech-, Aufsichts- und Vertrauenspersonen gibt. Erzieher*innen, Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen, die die Pädagogik Don Boscos umsetzen, sich für die Kinder und Jugendlichen einsetzen und ihnen zu Hause und Familie sind.
Mit diesen Leitgedanken ist unser Verein BoliVIDA e.V. entstanden.
— Maite