„Wir wollen es wagen – ein Treffen in Präsenz!“

„Zoom-Meeting beitreten.“ – so oder so ähnlich hießen unsere Einladungen zum regelmäßigen Vereinstreffen in den letzten eineinhalb Jahren. Auch wenn dies immer erstaunlich gut funktioniert hat, macht es einen Unterschied, ob man sich in einem 8x6cm großen Kästchen sieht oder sich ganz real und live gegenübersitzt. Aus diesem Grund war ein besonderes Highlight Ende Oktober unser gemeinsames Vereinstreffen in Köln. Denn dieses Mal hieß die Einladung „Wir wollen es wagen – ein Treffen in Präsenz!“. Endlich konnten wir nicht nur unsere Gesichter sehen, sondern auch Umarmungen austauschen.

Insgesamt trafen sich ca. 15 (kurz vorher nochmal getestete) Mitglieder für ein Wochenende. Darunter waren auch einige, die erst innerhalb der letzten eineinhalb Jahre feste BoliVIDA-Mitglieder wurden. Aus diesem Grund begann der erste Abend bei Nudeln mit Tomatensoße mit einer entspannten Kennenlern- bzw. Wiedersehrunde. Wir teilten Momente, die wir während unseres Freiwilligendienstes machten und merkten schnell, dass wir diese alle ähnlich, aber doch auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln, erleben durften. Aufgrund dieser Verbundenheit entstand sofort eine heimische Atmosphäre, bei der sich jeder wohl fühlen konnte.

Am Vormittag des nächsten Tages stand die Planung für den bevorstehenden Gottesdienst an. Spanische Lieder wurden herausgesucht und geprobt, die passenden Tänze dazu perfektioniert und die selbstgeschriebene Predigt nochmal überarbeitet.

Vor allem das Proben der Lieder hat uns allen besonders viel Spaß gemacht, nahm jedoch (vielleicht auch genau deshalb) viel Zeit in Anspruch. Nach einer Stärkung und einer kurzen Mittagspause verbrachten wir den Nachmittag damit, vereinsinterne Veränderungen anzusprechen und in der großen Gruppe zu diskutieren. Außerdem wurde überlegt, welche Aktionen wir im nächsten Jahr veranstalten und auf welche Art und Weise wir unseren Verein weiter vorantreiben können.

Am Sonntag stand dann um 11.30 Uhr der Gottesdienst in der St. Aposteln Kirche in Köln an. Wir freuten uns über die Möglichkeit dort mit den Menschen in Kontakt zu kommen, interkulturellen Austausch zu schaffen, eine lockere bolivianische Atmosphäre in die Kirche zu bringen, aber auch eine Aufforderung weiterzugeben, die Phillip in seiner Predigt perfekt auf den Punkt bringen konnte:

„Alles Alte wegschmeißen – neu beginnen. Ein Versuch, in dem wir einander mit immer weniger Vorurteilen begegnen. Weg kommen vom Schubladendenken. Hin kommen zu einem Denken, indem wir unser Gegenüber voll erkennen und anerkennen. Das Individuum. Die Einzigartigkeit jedes einzelnen Mitmenschen. Mit seinen Eigenarten. Mit seiner Liebeswürdigkeit. Mit ganzem Herzen.“

Nach dem Gottesdienst hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Es folgten einige Umarmungen und dann verstreuten wir uns wieder in ganz Deutschland. Wir sind auf jeden Fall gespannt und freuen uns, wenn es wieder heißt „Wir wollen es wagen – ein Treffen in Präsenz!“.

von Johanna Sievers