Rückblick auf 365 Tage BoliVIDA & Proyecto Don Bosco

Wieder geht ein bewegtes, frohes und herausforderndes gemeinsames BoliVIDA-Jahr zu Ende. Zwischen viel Organisatorischem rund um den Vorstandswechsel und vielen Online-Meetings sind uns auch verschiedene Aktionen und sogar ein Wiedersehen mit etwa 15 Mitgliedern beim Vereinstreffen in Köln gelungen. Und so schließen wir das Jahr mit bunten Momentaufnahmen, einer Bilanz aus kleineren Pannen und Erfolgserlebnissen, gefassten Beschlüssen und offenen Fragen. Insbesondere aber auch mit der Dankbarkeit und Zufriedenheit, wieder ein Jahr lang Gemeinsames auf die Beine gestellt zu haben und BoliVIDA auch unter widrigen Bedingungen mit Leben gefüllt zu haben. Vielleicht nicht immer ganz reibungslos und so umfassend, wie wir uns das erhofft hatten, aber wir sind aktiv und mit Herz dabei – das haben wir in Köln wieder umso mehr spüren dürfen.

In diesem Jahr sind bereits 15.318,12€ (Stand: 20.12.21) an Spenden bei uns eingegangen. Damit liegen wir deutlich über den jährlich eingeplanten 5000€, mit welchen wir seit Beginn 2021 für eine Dauer von drei Jahren die Straßensozialarbeit des Proyecto Don Bosco in Santa Cruz mitfinanzieren, die im Zuge des großen Bedarfs, aber auch der Schließung anderer Einrichtungen mit der gleichen Zielgruppe, verstärkt ins Leben gerufen wurde. Wir freuen uns sehr, dass wir zu dieser wertvollen und notwendigen Arbeit aus der Ferne auf diesem Weg einen kleinen Teil beitragen können.

Unsere Finanzierung kommt den beiden mitarbeitenden Sozialarbeiter*innen zugute,

welche wir bei einem Zoom-Meeting in diesem Jahr sogar persönlich kennenlernen durften. Aber auch weitere Personen im Hintergrund ermöglichen eine Vernetzung mit Behörden und Institutionen über das Proyecto hinaus. Vor einigen Tagen haben wir einen kurzen Jahresbericht von Mitarbeitenden vor Ort erhalten, der uns einen Einblick in die Arbeit ermöglicht und diese für uns besser vorstellbar macht. Diese Infos möchten wir in Ausschnitten gerne auch an euch weitergeben:

… Im November wurde insbesondere mit jungen Frauen auf der Straße gearbeitet. In Zusammenarbeit mit dem „Centro Médico Maria Stopes“ konnten insgesamt ca. 20 Teilnehmende zum Thema der sexuellen und reproduktiven Gesundheit aufgeklärt und sensibilisiert werden. Teil davon stellten beispielsweise Besuche bei Gynäkolog*innen oder nach Wunsch der Zugang zu Verhütungsmitteln sowie der Erhalt von Hygieneprodukten dar.

Ein weiterer Fokus lag auf der Beschaffung von persönlichen Dokumenten und Ausweisen. Für 25 Kinder unter fünf Jahren konnte somit das Recht auf eine staatliche Identität realisiert werden. Durch die gute Zusammenarbeit und Sensibilisierung einer Mitarbeiterin der zuständigen Behörde konnten außerdem die Wartezeiten für den Erhalt der Dokumente erheblich verringert werden. Die Familien können aufgrund ihrer schwierigen Lebensverhältnisse bei der Bearbeitung teils bevorzugt werden.

Darüber hinaus konnte im Laufe des Jahres nach einer längeren Phase des Vertrauensaufbaus auch merklich tiefergehende Arbeit für einige Straßenkinder geleistet werden. So wenden sich diese in Notfallsituationen mittlerweile teils von sich aus an die Straßensozialarbeiter*innen. Außerdem haben sich einige für ein Leben in einem der Heime oder eine erneute Kontaktaufnahme mit ihrer Familie entschieden und wurden dabei begleitet. Insgesamt konnten 28 Kinder bei diesen Entscheidungen unterstützt werden. Zudem konnten insbesondere hinsichtlich der gesundheitlichen Versorgung der Straßenkinder große Fortschritte erzielt werden, sodass das Recht der Kinder auf Gesundheit besser verwirklicht werden kann.

Mit diesen Nachrichten aus Santa Cruz verlassen wir nun 2021. 2022 kann kommen, bald werden dafür schon wieder erste Pläne geschmiedet, Ideen gesammelt und Aufgaben verteilt. Wir möchten uns dabei an dieser Stelle von ganzem Herzen bei jedem*jeder bedanken, der*die auch in diesem Jahr wieder nach seinen*ihren jeweiligen Möglichkeiten Zeit, Energie und Herzblut in den Verein gesteckt hat, damit dieser vielfältig, sichtbar und insbesondere spürbar weiterläuft. Es macht jedes Mal Freude zu sehen, wie viele Köpfe und Macher*innen sich auf die unterschiedlichste Weise an der Vereinsarbeit beteiligen, ihm einen neuen Anstrich verpassen und ihn weiterdenken, aber auch notwendige Aufgaben übernehmen, die ab und an anfallen.

Genauso ein aufrichtiges Dankeschön an alle, die uns durch ihre Anwesenheit und Teilnahme bei Aktionen, Zuspruch bei unserem Tun, wertvollen Austausch und Rat und eine kleine oder größere Spende unterstützt haben. Euren Rückhalt zu spüren, gibt uns jedes Mal wieder neuen Schwung, BoliVIDA mitzugestalten und auch darüber mit Euch in Kontakt zu bleiben.

Wir hoffen, dass ihr euch über diese kleinen Einblicke genauso freut wie wir und wünschen euch mit diesen Berichten aus Santa Cruz einen frohen & gesunden Jahresabschluss und fröhliche Weihnachten!

Ein abrazo und bis bald!

von Franzi Robl

im Namen des Vorstands

und gesamten Bolivida-Teams